OB Horns Rückzug wird begrüßt: „Gut, dass die Kuh vom Eis ist!“
Das Freiburger Mietenbündnis hat in seiner Plenumssitzung am 8. 12. die politischen Entwicklungen rund um den geplanten Verkauf der 120 Mietwohnungen in der Sulzburger Straße diskutiert. Als völlig verfehlt wurden die Attacken aus den Reihen der CDU- und FWV-Fraktionen gegen die Entscheidung des Oberbürgermeisters Martin Horn kritisiert.
(Download Flyer „Kuh vom Eis“: 211211_Flyer_vom_MB_FR_Kuh_vom_Eis)
Oberbürgermeister Horns Rückzug sei nach den eindeutigen Voten aus verschiedenen Stadtteilbefragungen (z.B. hatten 87 % bei einer Marktplatzerhebung gegen den Verkauf gestimmt) sowie einer deutlichen Entscheidung des offiziell berufenen Sanierungsbeirates mehr als folgerichtig gewesen. Darüber hinaus sei die Verwaltung zu der Einsicht gelangt, dass aufgrund der immens hohen Grundstückspreise das ursprüngliche Ziel, hier Eigentumswohnungen für Durchschnittsverdienende anzubieten, gar nicht erreichbar sei. Schon alleine deswegen wäre es doch nur logisch gewesen, die Verkaufspläne aufzugeben.
Im Übrigen verweist das Mietenbündnis darauf, dass OB Horn damit auch Schaden von der Stadt abgewendet habe. Erst kürzlich habe die Verwaltung angegeben, dass der Neubau von Mietwohnungen, bei den aktuellen Baupreisen, rund 4.500 € pro Quadratmeter kosten würde. Die Grundstückspreise waren da nicht eingerechnet. Wenn nunmehr die Wohnungen in der Sulzburger Straße nach einer umfänglichen und aufwändigen Sanierung mit etwa 3.700 €/qm hätten verkauft werden sollen, wäre hier der Erwerb privaten Eigentums mit mehreren Millionen Euro aus der Stadtkasse subventioniert worden. Angesichts der akuten Wohnungsnot in Freiburg, wo vor allem fehlende preiswerte Mietwohnungen beklagt werden, sei dies unverantwortlich, meinte am Ende eine Mieterin, um noch hinzuzufügen: „Gut, dass die Kuh vom Eis ist!“
i.A. Günter Rausch
Freiburger Mietenbündnis für dauerhaft bezahlbare Mietwohnungen