Mitschnitt des Vortrags findet ihr bei Radio Dreyeckland
Viele Menschen suchen in Freiburg verzweifelt eine bezahlbare Wohnung. Die Zahl der Obdachlosen steigt. Die Notfalllisten und die Bewerberdateien sind übervoll, die Mieten wahnsinnig gestiegen. Gemessen an den Einkommen ist Freiburg eine der teuersten Wohnstädte Deutschlands. Längst sind davon auch die Bezieher*innen mittlerer Einkommen betroffen. Aber am Ende trifft es immer die Ärmsten am ärgsten. Der Markt hat versagt. Was kann die Kommunalpolitik leisten?
Dr. Andrej Holm, Sozialforscher an der Humboldtuniversität Berlin, ist einer der meist gefragten Wohnungsexperten. Große Aufmerksamkeit fand seine neueste Studie im Auftrag der Böckler-Stiftung: Wie wirken Mietpreisbremse, soziale Wohnungsbau, Wohngeld? Was können die Städte tun? Dr. Holm hat u.a. auch die Lage in Freiburg beforscht und kam zu interessanten Ergebnissen:
- „In kräftig wachsenden Trendstädten könnte der Mietanstieg bei Neuvermietungen erheblich gekappt werden.“ In Freiburg liegt die potentielle Kappung der mittleren Angebotsmiete durch die vollständige Anwendung der Mietpreisbremse bei 36% (3,81€/m²)
https://www.boeckler.de/112132_115813.htm - Versorgungslage für Haushalte mit Einkommen unter 60 Prozent des Bundesmedianeinkommens in Freiburg bei 20,2%. In Städten wie Freiburg und Würzburg müsste in jeder fünften Wohnungdie Miete auf ein Niveau von 4 bis 5
€/m² abgesenkt werden, um die sozialen Versorgungslücken zu schließen.
https://www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_WP_063_2018.pdf
„Mietstopp – Schluss mit Boden- und Wohnraumspekulation“ weiterlesen